Aktuelle Meldungen

Frühstücksimpuls „Sicherheit in Zeiten der Krise“ – ein eindringlicher Appell von Nico Lange

Der digitale Frühstücksimpuls der ISoG BW ist ein Format, bei dem wir mit innovativen Gedanken von spannenden Persönlichkeiten in den Tag starten wollen.

„Die Lage ist ernst – wir befinden uns längst mitten in einem hybriden Krieg.“
Mit diesen Worten eröffnete Sicherheitsexperte Nico Lange am 29. April 2025 den digitalen Frühstücksimpuls der ISoG BW. Rund 50 Teilnehmende hatten sich am frühen Morgen versammelt, um über die drängenden Fragen von Sicherheit und gesellschaftlicher Resilienz zu diskutieren.

Nico Lange machte in seinem Impuls deutlich: Während hybride Bedrohungen wie Sabotage, Desinformation und verdeckte Einflussnahme weltweit zunehmen, tue sich Deutschland noch immer schwer, die veränderte sicherheitspolitische Lage voll anzuerkennen. Die sogenannte Zeitenwende sei nicht global, sondern vor allem eine deutsche Erkenntnis. Länder wie Finnland oder Lettland hätten längst konkrete Schritte wie die Wiedereinführung der Wehrpflicht vollzogen.

Deutschland könne sich in Zukunft nicht darauf verlassen, dass die Vereinigten Staaten die europäische Sicherheit garantieren. Um handlungsfähig zu bleiben, brauche es mutige politische Entscheidungen, den Aufbau industrieller Kapazitäten – und eine Gesellschaft, die sich selbst als Teil der Verteidigungsbereitschaft versteht.

Lange warb dafür, Resilienz nicht abstrakt zu denken, sondern praktisch anzugehen:

  • Wissen über Selbstschutz und Erste Hilfe
  • Vorbereitung auf Infrastrukturausfälle
  • Lokale und kommunale Krisenvorsorge

Diskussion: Sicherheit als gesellschaftliche Aufgabe

In der anschließenden Diskussion brachten die Teilnehmenden unterschiedliche Perspektiven ein:
Es wurde betont, wie wichtig es sei, sicherheitspolitische Fragen nicht nur unter außenpolitischen Gesichtspunkten zu betrachten, sondern sie stärker in gesellschaftliche Debatten zu integrieren. Mehrere Beiträge hoben hervor, dass die Lasten einer verstärkten Verteidigungsbereitschaft generationenübergreifend getragen werden müssten. Auch die Rolle der Erinnerungskultur in Deutschland wurde thematisiert – als prägend, aber zugleich hemmend für ein aktiveres sicherheitspolitisches Selbstverständnis.

Eine zentrale Frage prägte die Diskussion:
„Was verteidigen wir eigentlich?“ – Die Antwort vieler Teilnehmender: unsere Demokratie, unsere freiheitliche Lebensweise.

Ein intensiver Austausch – und der klare Auftrag:

Sicherheitspolitik muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden.
Realismus, Resilienz und ein handlungsfähiger Staat sind notwendiger denn je.

Wir danken Nico Lange für seinen Impuls und allen Teilnehmenden für die engagierte Diskussion und den offenen Austausch!