Projekte

Forschungsthema: Aushandlungen und Governance in der lokalen Klimapolitik
Methodisches Vorgehen: Dokumentenrecherche, Expert*inneninterviews

Das Projekt „Lokale Klimagovernance“ befindet sich in der Pilotphase und wird in Kooperation mit dem Centrum für Soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg durchgeführt.

Der Fokus der Untersuchung liegt auf der lokalen Ebene, welche gerade im Klimaschutz eine Schlüsselrolle innehat. Einerseits werden vor Ort durch die lokale Verwaltung und Politik konkrete Klimaschutzmaßnahmen mit der lokalen Bevölkerung, als Betroffene der Maßnahmen, ausgehandelt und umgesetzt. Andererseits findet ein Großteil des Engagements für Klimaschutz auf lokaler Ebene statt. Viele der großen Umweltschutzorganisationen wie NABU und BUND haben Ortgruppen und auch neuere Initiativen wie Fridays for Future organisieren sich vor Ort. Dort bringen sie sich in konkrete Projekt ein, suchen das Gespräch mit Politik und Verwaltung und partizipieren an Ausschüssen und Versammlungen. Auf der lokalen Ebene findet also die direkte Aushandlung von Klimaschutz mit den betroffenen und engagierten Akteuren statt. Durch die Vielzahl an Akteuren, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen und bestimmte Aspekte umsetzen wollen, ist die Verständigung auf wirksame und zukunftsoffene Formen intersektoraler Governance, eine entsprechende Kultur der Politik und des Verwaltungshandelns besonders wichtig – gerade wenn man davon ausgeht, dass sich das Feld der lokalen Klimagovernance gegenwärtig in so etwas wie einer Gründerphase befindet. Deshalb gehen wir der Frage nach: Inwieweit haben sich im Bereich der Klimapolitik neue Aktionsformen, Maßnahmen und Regulative entwickelt, die unter dem Begriff der intersektoralen Governance zusammengefasst werden können?

Für die Untersuchung konzentrieren wir auf sieben Großstädte in Baden-Württemberg. Wir nehmen an, dass sich dort kondensiert die Herausforderungen widerspiegeln, die sich auch in kleineren Städten wenn auch in geringerer Vielfalt beobachten lassen.

In einer Auswertung frei im Netz verfügbarer Dokumente und in selbst durchgeführten Interviews mit Schlüsselpersonen sollen gemeinsame Merkmale, aber auch lokale Besonderheiten in zwei Bereichen erfasst und verdeutlicht werden. Einerseits betrachten wir die Entwicklung der Akteure in lokalen Netzwerken, besonders innerhalb der Politik und Verwaltung und bei den Träger*innen und Akteuren aus der Stadtgesellschaft. Andererseits liegt ein Schwerpunkt der Untersuchung auf Ko-operationsformen, angefangen bei traditionellen Beteiligungsmöglichkeiten über diverse Formen der Öffentlichkeitsbeteiligung bis hin zu neuen Formen der Stakeholder-Beteiligung.

Erste Erkenntnisse und Entwicklungen des Projekts können Sie hier einsehen.

Forschungsthema: Gelingensbedingungen und Hürden intersektoraler Kooperationen
methodisches Vorgehen: teilnehmende Beobachtung und Expert*inneninterviews

Der Veränderungsdialog setzt sich das Ziel „eine Basis für eine neue, bessere und an gemeinsamen Zielen ausgerichtete Zusammenarbeit der Akteure aus den Bereichen der Landwirtschaft, des Naturschutzes und Lebensmitteleinzelhandels in Baden-Württemberg zu schaffen“ (https://veraenderungsdialog.de/). Die ISoG BW begleitet diesen Prozess aus einer intersektoralen Perspektive mit dem Ziel das Design und den Prozess des Veränderungsdialogs in seinen unterschiedlichen Ausprägungen zu beforschen und mit den Teilnehmenden zu reflektieren.

Die Forschungsfrage, die der Fallstudienarbeit zugrunde liegt, lautet: Was sind Gelingensbedingungen und Hürden für intersektorale Kooperationen? Folgende Dimensionen intersektoraler Kooperationen sind dabei von Interesse: Prozessschritte und Phasen, Initiierung, Ziel der Kooperation, Struktur (Organisation, Netzwerk, etc), Management und Steuerung, Konflikte und –lösungsmechanismen, Macht und Ressourcen, Kommunikation und Entscheidungsfähigkeit, Besonderheiten, Ergebnisse, Erfolge u.ä.m.

Durch die Ergebnisse sollen weitere Erkenntnisse zu Gelingensbedingungen und Hürden von intersektoralen Dialogformaten aufgearbeitet werden, aber auch für die Teilnehmenden des Dialogsprozesses die Möglichkeit zur Reflexion und eventuell zu Verbesserung Ihre Zusammenarbeit gegeben werden.

Forschungsthema: Verbindung zwischen Designentscheidungen und Outcome bei intersektoralen Dialogformaten
Methodisches Vorgehen: teilnehmende Beobachtung, Expert*inneninterviews, Dokumentenrecherche

Viele der drängenden Herausforderungen unserer Zukunft, wie der Umstieg auf erneuerbare Energien, die Mobilitätswende, nachhaltiges und sozialgerechtes Bauen und Wohnen, Klimaschutz, etc. können nicht vom Staat oder der Wirtschaft allein gemeistert werden. Vielmehr braucht es eine intersektorale Zusammenarbeit von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Um diesen Austausch zu schaffen und gemeinsam an Lösungen und Innovationen zu arbeiten, wurden in Baden-Württemberg durch die Landesregierung vielfältige intersektorale Dialogformate, Projekte und Kooperationen initiiert, aber auch private Initiativen haben sich dem intersektoralen Austausch durch strukturierte Dialogformate verschrieben. Es gibt bereits einige Studien für das Design solcher sektor- und branchenübergreifenden Austauschformate, wenig ist aber noch darüber bekannt, wie bestimmte Designentscheidungen den Outcome beeinflussen und welche weiterführenden Effekte sich aus solchen Formaten ergeben.

Zusammen mit dem Ökoinstitut Freiburg sowie dem Frauenhofer-Institut für System- und Innovationsforschung möchten wir diese Forschungslücke schließen und den Zusammenhang zwischen Design und Outcome erforschen.

Das Projekt befindet sich aktuell in der Antragsphase.

Forschungsthema: Konfliktlinien, Hürden und Lösungsoptionen in intersektoralen Dialogformaten
Methodisches Vorgehen: teilnehmende Beobachtung, Interviews

Der Strategiedialog Automobilwirtschaft BW startete 2017 mit dem Ziel die Zukunft der Automobilwirtschaft in Baden-Württemberg durch eine institutionalisierte, branchenübergreifende Zusammenarbeit erfolgreich zu gestalten. Die intersektorale Kooperation mit ihren Innovations- und Transformationspotential steht dabei im Fokus.
Wir begleiteten durch teilnehmende Beobachtung mehrere Dialogformate mit dem Fokus auf Kooperationsprozesse, die Darstellung von potentiellen Konfliktlinien und Hürden sowie Lösungsoptionen und –möglichkeiten. Die vom IFOG Instituts und dem Frauenhofer IAO erhobenen Daten wurden und unsere Ergebnisse ergänzt und gemeinsamen zu einer Handreichung ausgearbeitet. Diese wurde im Rahmen einer Fachkonferenz des Strategiedialogs am 17.11.2022 in Brüssel vorgestellt. Die Handreichung „An einem Strang ziehen – Gemeinsam mit den Beschäftigten erfolgreich sein“ kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Expert*inneninterviews mit Akteuren des Dialogformats werden unsere Ergebnisse ergänzen und zur Reflexion des Beteiligungsprozesses in seiner Ausgestaltung und seiner Durchführung beitragen.